Es wird schon seit geraumer Zeit über den Generationswechsel in der deutschen Weinszene gesprochen und über den frischen Wind, den junge Köpfe in die Weinberge und -keller bringen können. Ein besseres Beispiel als das Weingut Reibold in der Pfalz kann man sich zur Veranschaulichung dieses Phänomens wohl nicht wünschen. 2012 begannen die Brüder Johannes und Philipp als Kellermeister mit der Neuausrichtung des elterlichen Betriebs in Freinsheim, den Vater Hans-Dieter in den 70er Jahren gegründet hatte. Zuvor hatten die beiden auf zahlreichen Weingütern der Pfalz das Handwerk gelernt. Zudem haben sie sich auf ausgedehnten Reisen durch Kroatien, Georgien und Kalifornien weitergebildet und dabei ein breites Fachwissen erworben. So konnten sie sich eine glasklare Vorstellung davon machen, welche Art von Wein sie in die Flasche bringen wollen und wie das genau geschehen soll. Gerade die Antwort auf das „Wie“ ist naturgemäß fundamental entscheidend: Mit umweltschonendem Anbau (seit 2017 mit Bio-Zertifikat) und traditionsbewusstem, höchst sorgfältigem Handwerk, gezielt unterstützt durch moderne Technik. Zudem wird der Fokus auf einige wenige Sorten gerichtet und auch mal Mut zum Wagnis bewiesen, etwa mit der Entscheidung, als erste Winzer in Deutschland Grenache zu produzieren. Die Ergebnisse sind durch die Bank weg sehr überzeugend: Elegante Tropfen mit Frische und Raffinesse, die stets große Lust auf mehr machen! Nach wie vor reisen die beiden Brüder gerne in andere Anbaugebiete und suchen den Austausch mit den dortigen Weinverrückten, denn der Weiterbildungsprozess eines Winzers ist selbstverständlich nie abgeschlossen. Jeder Jahrgang hat seine eigenen Ansprüche und Herausforderungen, die Reibolds begegnen ihnen jedoch stets mit ihrer ganz eigenen Philosophie: Weltoffen im Kopf und mit der Pfalz tief im Herzen!